Bildsprache: Die Symbolkraft des Bildes
„ Ich stelle mich einfach dazu, wo es passt.“
Die Teilnehmer am „synodalen Prozess“ - aus dem Bistum Aachen, bei der Aufstellung zum Fotoshooting:
Die zwei Bischöfe, ein Regionalvikar und ein Vertreter des Diözesanrats – Die Männer haben die Bischöfe natürlich in die Mitte genommen. Dazu die Frau vom ZdK.
Ursula Becker bemerkt‘s: ‚Da tut sich was. Stell dich einfach dazu.‘, sagt sie sich. Bin ja auch aus dem Bistum Aachen.
Der Mann vom Diözesanrat winkt sie herzu, als er sie kommen sieht. -
„Da bliebe also nur der Rand oder der Block muss sich neu formieren.“ denkt sie sich.
Am Rande die Männer einrahmen? - Passt nicht.
Am Rande – Status der Frauen? -
Wer stemmt die Arbeiten am Rande von Veranstaltungen in den Gemeinden? -
Während die Männer noch palavern, spülen und räumen die Frauen. -
Ursula Becker, im hellgrünen Pulli: ‚Dann würde doch etwas an der Optik des Bilds nicht stimmen. Farbe am Rande von nur dunkel Gewandeten? Das muss doch schon der Pressefotograf sehen, dass das nicht geht!‘
Sie hat die Chuzpée, ihren Platz in der Mitte zu „beanspruchen“ – sich der Symbolik des Bildes durchaus bewusst.
Weihbischof Borsch lässt es gern zu, den Vortritt zu lassen und in die 2. Reihe zu treten. Man sieht es ihm an. „Seht, unter euch ist einer, der dient.“ Seine stille Freude dazu steht ihm ins Gesicht geschrieben. Er ragt ja sowieso hinter allen hervor. - Ein Hirte, der vorangeht, wenn es darauf ankommt, vermittelt er als Botschaft.
Wie ist doch das Konzept derer, die miteinander auf dem synodalen Weg sind:
das Betonen des geschwisterlichen Miteinanders ohne Hervorhebung von Amt und Rang und hierarchischer Stellung: die Gleichheit vor dem Evangelium bewusst zu machen.
Nach außen sichtbares Zeichen dafür war schon das Hineingehen in die Kirche zum Eröffnungsgottesdienst. Die nicht an der liturgische Gestaltung Beteiligten, ob Bischof oder Laie, gingen ohne ein spezielles Ordnungsprinzip oder nach angestammtem Recht, sondern, wie es kam und sich ergab, nahm jedes seinen Platz ein.
Ähnlich wurde bei der ersten Synodalversammlung bzgl. der Platzzuweisung verfahren, nämlich nach alphabetischem Ordnungsfaktor, der von vornherein keine speziellen Konzentrationen zuließ.
Alles Nebeneinander, und Miteinander – und manchmal auch Gegeneinander, soll getragen sein von Hellhörigkeit und Offenheit für die Bewegungen des Geistes. Meine sachliche und fachliche, auch meine spirituelle Kompetenz - wo bringe ich sie ein. Wo passt es für mich. Was ist mein Platz? Wo stelle ich mich hin? - Wohin bin ich von Ihm gerufen?
„ Ich stelle mich einfach dazu, wo es passt.“